Kind des Universums
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Schulze 2002
Teil 1
Ich könnte es auch betiteln mit "Allein unter Wilden"
Ja in letzter Zeit sind Ausdrücke, wie Erdling und
Menschlichkeit geäußert worden. Im Universum gelten solche
Ausdrücke allerdings als schwere Beleidigungen und werden hart
bestraft. Erdling ist im Grunde ein primitiver, gewalttätiger
Eingeborener des Planeten Erde und Menschlichkeit da muß man
sich schämen diese Wort zu äußern. Es ist nur auf der Erde möglich,
was eine hochentwickelte Intelligenz der anderen antun kann,
dieses gibt es im ganzen Universum nicht noch einmal, jedenfalls
ist es mir nicht bekannt.
Ich möchte euch die Geschichte eines Jungen Namens Awo erzählen.
Ob sie wahr ist oder Fiktion, wer weiß das schon? Ich kann dazu
nicht viel sagen, um diesen Jungen vor Gewalttätigkeiten zu schützen.
Wenn ihr am Abend in einen sternklaren Himmel schaut, erkennt ihr
bestimmt das Sternbild "großer Wagen". Über dem
zweiten Stern der Wagendeichsel scheint ein kleiner unscheinbarer
Stern, das Reiterlein. In früherer Zeit war die Erkennung des
Reiterlein eine Augenprüfung und zeugte von sehr guten Augen.
Dieses Reiterlein ist in Wirklichkeit eine Sonne und heißt
Zybillus. Ihre Masse ist viel kleiner als die der Erdsonne, aber
ihre Strahlungsintensität um ein vielfaches höher. Zybillus
wird von 12 Planeten umkreist, der dritte Erros, der vierte
Promos und der fünfte Gollos werden von hochentwickelten,
intelligenten Wesen bewohnt, welche in friedlicher Gemeinschaft
leben und sich gern als Kinder des Universums bezeichnen. Unsere
Aufmerksamkeit richtet sich auf den vierten Planeten Promos, auf
welchen Awo geboren wurde.
Auf Promos ist die Zeitrechnung ein klein wenig anders, als
unsere Irdische. So hat da ein Jahr 101 Tage. Allerdings
entspricht 1Tag auf Promos nach irdischer Erdzeit 5 Jahre.
Teil 2
Ja, seit mehr als 200 Promos Jahren reisen deren Bewohner Kreuz-
und Quer durch das Universum und treiben friedlichen Handel mit
anderen Planetensystemen. Die Überwindung von den riesigen
Entfernungen war durch die zeitige Entdeckung von Dimensionsübergängen
möglich. Das Universum besteht nicht nur aus einem Raum, sondern
aus 823 Räumen, welche sich überlagern. Das man die andere
Dimension nicht wahrnehmen kann, liegt an einer sogenannten
Phasenverschiebung, da jeder Raum seine absolute Höchstgeschwindigkeit
hat. In unserem ist es die Lichtgeschwindigkeit mit ca.300000 km/Sekunde.
Aber es gibt auch Dimensionen mit Beschleunigungen bei denen der
Raum sehr stark gekrümmt ist. So kann man durch einen der
zahlreichen Übergänge im Universum in einen solchen Raum
eintauchen. Und nur eine kurze Bewegung in diesem Raum bewirkt
beim Eintritt in unsere Dimension, das man sich Lichtjahre vom
Ausgangspunkt wiederfindet.
Vor 13 Promos Jahren (= 6565 Erdjahre) an einem wunderschönen
Sommertag (Sommerhöchsttemperatur liegt bei 17° Celsius) wurde
nun Awo als zweiter Sohn einer angesehenen Familie auf Promos
geboren. Der Tag seiner Geburt fiel durch Zufall auf den denkwürdigsten
Tag des Planetensystems Zybillus und gilt heute noch als der größte
Feiertag.
1467 Planetensysteme schlossen sich durch Unterzeichnung eines
Vertrages zu einer riesigen Föderation aller friedlichen Systeme
zusammen.
Awo eiferte schon immer gern seinem großen Bruder Jesuas,
welcher 20 Jahre älter und Wissenschaftler war nach.
Teil 3
Awo's Bruder Jesuas war damals gegen den Willen des Vaters
Wissenschaftler geworden. Normalerweise sollte er in die Fußstapfen
des Vaters treten und in die Diplomatie einsteigen. Awo's Vater
Friedhart ist im Föderationsrat tätig und sehr wenig zu Hause.
So wuchs Awo, man kann sagen, fast ohne Vater auf. Eine innige
Bindung zu seiner Mutter Erina und seinem Bruder formten seinen
jungen Charakter und weckten schon zeitiges Interesse für die
Wissenschaft. Besonderes Interesse galt, wie bei seinem Bruder
einem kaum erforschten Planeten in der Milchstraße. Ihr erratet
es bestimmt, die Erde. Sehr oft schon wurde in der Vergangenheit
dieser Planet besucht, da er alle Voraussetzungen für die
Entwicklung von intelligenten Leben aufwies. Leiter traf man auf
der Erde nur primitive Intelligenz an. Dieses änderte sich
schlagartig bei einem Besuch vor 120 Promos Jahren (ca. vor 60600
Erdjahren). Die sehr primitiven Geschöpfe auf der Erde machten
einen unvorstellbaren Sprung in der Evolution. Es war
unbegreiflich, wie dieses so plötzlich geschehen konnte, vor
allen wurde aus diesen friedlichen Geschöpfen eine bösartige,
aggressive und schnellebige Rasse. Von nun an wurde die Erde
regelmäßig besucht, um die Entwicklung dieser Rasse zu
studieren. Zur gleichen Zeit befanden sich auch andere Besucher
ständig auf der Erde. Sie kamen aus einer sehr weit entfernten
Galaxis. Irgendwie war es aber nicht möglich mit diesen Wesen,
welche sich Zeusaner nannten, vernünftige Abkommen zu treffen.
Irgend etwas verbargen diese Zeusaner und es war kein richtiges
Auskommen mit ihnen. Also stellten die Promosaner ihre eigenen
Forschungen über die entstehende Menschenrasse an.
Es ist auch gar nicht leicht zur Erde zu reisen, da in deren
Umgebung die Dimensionsübergänge, welche man für Dimensionssprünge
braucht, nicht vorhanden sind. Aber dafür ist die Erde der
einzige bekannte Planet auf dem sich ein solcher Übergang direkt
befindet. Dieser Dimensionsübergang ist zwar verhältnismäßig
Klein und öffnet sich nur periodisch alle zwei Erdjahre, aber für
die Raumfahrt zur Erde ausreichend. Über dieses Gebiet des Überganges
wurden seit je her viele Legenden und Geschichten auf Erden erzählt.
Ich glaube, ich brauche das Bermudadreieck nicht zu erwähnen.
An dieser Stelle möchte ich nochmals darauf hinweisen, das ich
nur ein unabhängiger Beobachter bin und nur diese Biographie
rein aus dem Gedächtnis niederschreibe.
Teil 4
So verbrachte Awo seine Kindheit unbeschwert, spielend wie auch
jedes Erdenkind. Jemanden einen Streich spielen war auch auf
Promos ein sehr beliebtes Spiel. Viel später auf der Erde
erkannte Awo, wie doch langweilig diese Spiele waren. Es ist doch
ganz schön nervend, wenn man jemanden ärgert und dieser sich
darüber freut und kein bißchen böse wird. Ja auf der Erde war
das anders, da sind viel mehr Gefühle im Spiel, wie Beleidigung,
Haß, Mißgunst und Herrschsucht. Das diese Gefühle auch schön
seien können und Liebesgefühle um ein Vielfaches erhöhen, ist
eine wunderschöne Eigenschaft der Menschen.
Es gehört zwar nicht hier her, aber ich möchte mal ein Beispiel
zeigen.
Eine Ehe, man ist viele Jahre zusammen und plötzlich stört den
einen etwas am Partner, man will ihm nicht weh tun und
verschweigt es. So sammelt sich eins nach dem anderen und dann
geschieht das Unvorstellbare, das Ventil schmort durch und es
kommt zum Streit. Bitterböse wirft einer dem anderen seine Schwächen
vor. Dann kommt der Moment der Ruhe, wo keinem mehr etwas einfällt
und der Haß schlägt um in Liebe. Beide fallen sich in die Arme
und lieben sich stärker denn je.
Na gut, jedenfalls verging Awo's Kindheit und was Promos mit der
Erde gemein hat, ist das auch hier irgendwann ein Kind zur Schule
gehen muß. Ähnlich wie auf der Erde gibt es 9 Klassen, welches
jedes Kind durchläuft. Mit 6 Jahren wurde Awo in die erste
Klasse eingeschult. Ich möchte noch mal betonen, Awo war 6
Promos Jahre alt. Was für euch unglaubwürdig erscheinen muß,
ist das er nach Erdjahren zu dieser Zeit ein Alter von 3030
Jahren maß. Ihr kennt aber den Ausspruch, Zeit ist relativ und
so ist es auch. Schwer zu verstehen, kann ich mir vorstellen.
Aber versucht doch einmal, einer Stubenfliege zu erklären, was
ihr für eine Lebenserwartung habt. Ich nehme an, die würde euch
das auch nicht glauben.
Awo war eigentlich nur ein mittelmäßiger Schüler und träumte
immer wieder nur von der Erde. Dazu hatte er ja in der Schule,
ausreichend die Zeit dafür. Es ist schon für ein Erdenkind
langweilig, stundenlang in der Schule brav zu sitzen und
langweiligen Lehrern zuzuhören. Aber wie langweilig muß erst
ein Schultag auf Promos sein, welcher ein Erdenjahr beträgt.
Zu Awo's Bedauern war zu dieser Zeit immer weniger von der Erde
zu erfahren. Es wurde kaum noch zur Erde gereist, da man diese
menschliche Rasse absolut nicht verstehen konnte. Auf Promos war
man zu dem Schluß gekommen, die Evolution auf der Erde nicht zu
stören. Irgendwann würde sich die Intelligenz durchsetzen und
die Menschen würden zu einer friedlichen Spezies heranreifen.
Verständlich gesagt, müssen ja die Menschen mal Erwachsen
werden?
Teil 5
So verging für Awo ein Schuljahr nach dem anderen. In der Schule
wurde er oft Erdträumer genannt, da seine Vorstellungskraft und
Träume steht's auf die Erde gerichtet waren. Schließlich ist ja
eine Schulstunde nicht nur zum Lernen da, es soll auch die
Vorstellungskraft und die schöpferische Entwicklung eines Kindes
gefördert werden. Dieses nahm Awo aber sehr wörtlich.
Awo wurde gerade 8 Jahre alt und ging nun in die dritte Klasse,
das war vor ungefähr 5 Promos Jahren, als eine weitere Spezies
um Aufnahme in die Föderation aller friedlichen Systeme bat. Man
kannte diese Spezies von früheren Erdbesuchen, ihr erinnert euch
doch an die Zeusaner. Eigentlich hatte man auf Promos nie mit
einem Ersuchen um Aufname der Zeusaner gerechnet, da man sie seit
dem Zusammentreffen auf der Erde gemieden hatte. Man war ja auch
nie den Verdacht losgeworden, das der Aufenthalt der Zeusaner auf
Erden zur Zeit des Evolutionssprung der Menschen nicht zufällig
war. Im geheimen ahne man schon, das damals die Zeusaner durch
eine Änderung der Genstruktur der Menschen in die Evolution
eingegriffen hatten. Ein Eingriff in die normale Evolution eines
Planeten galt als eines der schwersten Verbrechen, da die Folgen
unabsehbar waren, auf so eine Idee wäre auch kein vernünftiges
Wesen kommen. Es wurde auf Promos die Entscheidung getroffen,
eine weitere Expedition zur Erde zu schicken, um dieses zu überprüfen.
Auch die Zeusaner baten an dieser Forschungsreise teilzunehmen.
Da man auf Promos bis zu dieser Zeit nur friedliche Spezies außer
den Menschen kannte, kam kein Argwohn bei dieser Bitte auf.
Vor knapp vier Jahren, also reichlich vor 2000 Erdjahren startete
diese Expedition. Ach, wie Stolz war Awo, als sein Bruder Jesuas
als Leiter der Expedition benannt wurde. Diese Forschungsreise
bestand aus 5 Mitgliedern von Promos und 5 Mitgliedern der
Zeusaner. Der Leiter der Zeusaner hieß Judasus.
Schnell fand Jesuas auf der Erde heraus, das die Menschen
genetisch mit den Zeusanern verwand sind, es ist unübersehbar
das sich genetische Strukturen der Zeusaner in der Menschheit
befinden. Als er die Zeusaner zur Rede stellte, gestanden sie ihm
alles. Sie hätten die Menschheit benutzt um ihre
Entwicklungsgeschichte nachzuvollziehen. Durch die kurze
Lebensdauer der Menschen könnte man das innerhalb eines kurzen
Zeitraumes. Jesuas hatte vor bei seiner Rückkehr nach Promos
alles dem Föderationsrat zu unterbreiten. Massiv versuchten die
Zeusaner unter Judasus dies zu verhindern.
Teil 6
Es wird langsam Zeit, das ich mich bei allen Menschen
entschuldige, für die Unterstellung der bösartigsten Spezies.
Spätere Zeiten zeigen auch die Vorteile und guten Eigenschaften,
welche ich an den Menschen lieben gelernt habe.
Na gut zurück, keiner hätte die Hinterlist und Bösartigkeit in
einer hochentwickelten Rasse, wie die Zeusaner vermutet. Da könnte
sich der Teufel eine Scheibe abschneiden, ich würde sagen der
Teufel heißt Zeusaner.
Da Awo's Bruder nicht zum Schweigen zu bewegen war, wollten die
Zeusaner ihn durch ein Leben in einem menschlichen Körper dazu
zwingen. Ihr fragt euch zu Recht, wie das geht? Man stellte sich
das ganz einfach vor, es wurde eine Erdenfrau heimlich entführt
und ihr eine Eizelle mit dem genetischen Code von Jesuas
befruchtet. Diesem genetischen Code wurde auch das gesamte Wissen
Jesuas hinzugefügt. Der richtige Jesuas wurde mit allen anderen
Promosaner eingesperrt. Wie ihr euch nun langsam denken könnt,
hieß die Erdfrau Maria und ihr Kind Jesus kam mit dem gesamten
Wissen von Awo's Bruder Jesuas zur Welt. Jetzt wißt ihr auch,
das was die Kirche bisher nicht erklären konnte, wie Maria zu
einer unbefleckten Schwangerschaft kam. So wurde Jesus mit all
seinem Wissen über seine wirkliche Existenz geboren. Die
Zeusaner hofften das Jesus in dem menschlichen Körper, welcher
auch ihren genetischen Code enthielt, zu einem willigen Werkzeug
würde. Später nach vielen Jahren sollte das gesamte Wissen und
die Erfahrungen in den Geist von dem wahren Jesuas zurücktransformiert
werden. So hofften die Zeusaner Awo's Bruder gefügig zu machen.
Jesus entwickeltet sich aber anders, als die Zeusaner dachten, er
wurde zum Messias der menschlichen Rasse. Den Zeusanern blieb nun
nicht mehr viel Spielraum, der Zeusaner Judasus nach Überlieferungen
Judas lieferte Jesus an die Römer zur Hinrichtung aus. Der
richtige Jesuas und seine Brüder von Promos wurden getötet,
aber einer entkam in einem Rettungsschiff und konnte die Föderation
informieren. Eine Ironie, welche bis jetzt kein Mensch geahnt
hatte, Jesus starb zweimal für die menschliche Rasse. Awo gab
nie den Menschen die Schuld für den Tod seines Bruders. Auch
beim Tod sind entgegen allen utopischen Geschichten, den so
hochentwickelten Außerirdischen die Hände gebunden. Ein Leben
vermögen auch sie nicht zurückzubringen. Nach dem Glauben der
Kinder des Universums verschmilzt der tote Geist mit der Energie
des Universums.
Teil 7
Die Hilfe von Seiten der Föderation kam leider zu spät und
konnte die Verbrechen der Zeusaner nicht verhindern. Jesuas und
seine verbliebenen drei Expeditionsmitglieder wurden von den
Zeusanern verbrannt. Auf dem Planeten Promos ehrt man die Toden
und errichtet ihnen eine Gedenkstätte, ähnlich den heutigen
Grabstätten der Menschen. Es ist sehr wahrscheinlich, das die
Menschheit diesen Brauch von Promos übernahm. Es wurde nun der
Entschluß gefaßt, Jesus an Stelle von Awo's Bruder nach Promos
zu überführen. Im Grunde war Jesus genetisch auch Awo's Bruder.
Heimlich wurde Jesus aus einer Höhle, welche sein sterblichen,
gekreuzigten Körper enthielt, fortgebracht. Da die Wachen vor
der Höhle nichts merkten, entstand später bei den Menschen der
Mythos, Jesus wäre von den Toden auferstanden. Dieser Tatsache,
welche Damals falsch gedeutet wurde, haben wir ja auch Ostern zu
verdanken.
Jetzt wurde auch das ganze Ausmaß des angerichteten Schaden
bekannt. Die Zeusaner hatten nicht nur den genetischen Code der
Menschen durch hinzufügen von ihren verändert, sondern ließen
sich seit über fünfzig Erdjahren als Götter der Menschen
feiern. Was man bis dahin nicht wußte, die Heimatwelt der
Zeusaner stand kurz vor der Vernichtung. Da ihre Sonne zu
explodieren drohte, hatten sie sich entschlossen, mit ihrer
Kultur auf die Erde zu übersiedeln. Sie wollten als Götter über
die Menschen herrschen, dies wurde durch die Anwesenheit der Föderation
aber nun vereitelt. So weit ich weiß, haben die Zeusaner dann
einen Planeten Namens Olymp im Sternzeichen Stier zur Umsiedlung
gewählt. Nach den griechischen Überlieferungen über ihre Götter,
Göttervater Zeus vom Olymp und so weiter, nehme ich an, das die
Erde auch weiterhin von den Zeusanern besucht wurde. Ist schon
etwas unverständig, das die Zeusaner welche im weitesten Sinne
gesehen die Eltern der Menschen waren sich als Götter
aufspielten. Und mit der Unsterblichkeit war es auch nicht weit
her, langlebige Rassen müssen auch einmal sterben, eben halt nur
später.
Die Föderation stand nun vor einem Problem, hier auf der Erde
wurde gegen alle Regeln der natürlichen Evolution verstoßen und
die entstandene intelligente Menschheit auf einen falschen Weg
gebracht.
Eines fiel den Wissenschaftlern jedoch auf, die Menschen hatten
eine Eigenschaft, welche bisher nicht bekannt war. Ein Mensch
besitzt die Fähigkeit an etwas fest zu glauben und sein Tun und
Handeln danach zurichten.
Teil 8
In der Föderation gab es sehr viele Diskussionen ob und wie man
den Glauben der Menschen nutzen könnte, um einen Teil des
angerichteten Schaden von den Zeusanern wieder Gut zu machen. Man
faste dann den Entschluß selbst in die Entwicklung einzugreifen,
durch eine neue Gotteslehre, diese sollte Liebe und Mitgefühl
verbreiten. Auf den Glauben aufbauend, für welchen Jesus den
Grundstein gesetzt hatte, versuchte man diesen zu vertiefen und
die Menschenrasse auf den richtigen Weg zu bringen. Schließlich
war Jesus ein Kind des Universums und unter Universum verstanden
die Promosaner im weitesten Sinne ihren Gott. Also ist das schon
richtig, wenn man Jesus als den Sohn Gottes sieht. Für eine so
hochentwickelte Rasse, wie die Promosaner war es kein Problem den
Menschen diesen Glauben zu lehren. Kleine technische Spielereien
wirkten auf die Menschen, wie ein Wunder. Durch die Aufstellung
der 10 Gebote erhoffte man die Menschen zum Guten zu bekehren.
Aber es zeigten sich auch in Laufe der Zeit zahlreiche Rückschläge,
was die vielen Glaubenskriege belegen. Und wieder zeigte sich,
wie unberechenbar die Entwicklungen sein kann, wenn man sich in
eine natürliche Entwicklung einer Rasse einmischt.
Jesus wurde als Sohn von Friedhart nach Promos überführt. Eine
ehrenvolle Bestattung wurde durchgeführt, alle Föderationsplaneten
waren vertreten. Awo schwor sich zu dieser Zeit, irgendwann die
Erde zu besuchen und alles zu unternehmen, um die Visionen seines
Bruders Wahr werden zu lassen. Wie schnell dieser Besuch
geschehen sollte, konnte Awo zu dieser Zeit nicht mal ahnen.
Die nächsten vier Promos Jahre vergingen für Awo wie im Flug.
Awo ging nun in die achte Klasse und für die Erde brach das 20.
Jahrhundert an. Immer wieder wartete Awo auf neue Berichte von
der Erde und als Abschlußarbeit wählte er als Thema "Die
humanitäre Entwicklung der Erde im zwanzigsten Jahrhundert".
Diese Arbeit wurde aber mit ungenügend benotet, da seine Lehrer
diese Ansicht nicht teilten. Die Schulbehörde beschloß, Awo ein
Jahr als Austauschschüler nach Erros zu schicken. Man hoffte
seinen jugendlichen Übermut so zu zügeln. Am Tag der Abreiße
nach Erros, fand sich Awo rechtzeitig am Raumbahnhof ein. Zwei
Raumgleiter waren an diesem Tag zum Start vorgesehen, einer nach
Erros und einer in Richtung Erde.
Teil 9
Als Awo auf den Abflug seines Raumgleiters nach Erros wartete,
fiel ihm ein, das er vergessen hatte seine letzten
Schulunterlagen mitzunehmen. Da noch reichlich Zeit bis zum
Abflug war, setzte er sich in den nächsten
Kontinentaltransporter, wir würden dazu S-Bahn sagen und fuhr
noch einmal nach Hause. Er packte die Unterlagen ein und fuhr zurück
zum Raumbahnhof. Kaum dort angekommen, stelle Awo fest, das sein
Raumflug nach Erros vorverlegt worden war, wegen irgendwelchen
Sonneneruptionen von Zybillus. Na Prima erst Zwangsdelegiert als
Austauschschüler nach Erros und dann noch den Raumgleiter verpaßt.
In seine Augen fiel in diesen Moment der Raumgleiter Eden,
welcher ja zur Erde fliegen sollte. Ihr könnt euch gar nicht
vorstellen, was da in dem 13 Jahre alten Awo vorging. Wenn das
Schicksal schon bestimmt hatte, das er zur Erde fliegen sollte,
mußte er das auch nutzen. Diesen Gedanken konnte er nicht mehr
unterbinden. Da er auch nicht den nächsten Raumgleiter nach
Erros abwarten wollte und keinerlei Interesse dafür hatte, faste
er einen Endschluß. Awo begab sich auf den Raumgleiter Eden, was
ja gar nicht schwer war, da es keine Kontrollen gab.
Vorsichtshalber versteckte Awo sich aber im Laderaum, da ihn ja
kein Expeditionsmitglied kannte und er nicht auffallen wollte.
Ungeduldig wartete er nun auf den Start und als der Raumgleiter
Eden abhob, fiel Awo ein Stein vom Herzen, welcher seit dem Tod
seines Bruders auf ihm lastete. Ach wie schnell war jetzt Erros,
Schule und Verantwortung seinen Angehörigen gegenüber vergessen.
Fieberhaft erlebte er den Übergang in die andere Dimension, die
Zeit verflog wie im Flug. Jetzt vor dem Eintritt in den realen
Raum mußte er eine Entscheidung treffen. Awo würde ja
sicherlich beim Ausräumen des Laderaumes entdeckt werden. Die
Konsequenzen wären, ein Rücktransport nach Promos und von da
aus gleich weiter zur Schule nach Erros. Nein, dieses durfte
nicht geschehen, wo doch die Erde und all seine Träume zum
Greifen nah waren. Awo entschloß sich, zum Zeitpunkt des
Wiedereintrittes in den realen Raum, mit einem Rettungsschiff aus
dem Staube zu machen. Dieses war kein Problem, konnte doch jeder
durch Handsteuerung mit einem Rettungsschiff von der Eden starten
und schließlich waren ja auch 8 Rettungsschiffe auf dem
Raumgleiter Eden vorhanden. Das Problem lag nur darin den
richtigen Zeitpunkt des Eintrittes abzupassen, denn in diesem
Moment war seine Entdeckung durch die ausfallenden Instrumente
der Eden unmöglich. Vom Laderaum konnte Awo nun das
Rettungsschiff Nr. 7 unentdeckt erreichen und starten. Der Start
war voll gelungen und erfolgte genau als die Eden gerade den
Dimensionsübergang auf der Erde im Bermudadreieck passierte. Ein
Unglück war abzusehen, da Awo's Flugerfahrungen nicht sehr groß
waren und dieser Dimensionsübergang auch einem erfahrenen
Piloten zu schaffen macht. Im Moment des Überganges fallen alle
Instrumente aus und man verliert alle Orientierung.
Teil 10
Ganz einfach hatte Awo sich das vorgestellt, sich mit einem
Rettungsschiff aus dem Staube machen und später in der Nähe der
Eden landen, um Notfalls jemanden an seiner Seite zu haben. Aber
es sollte total anders kommen und ganz hart für Awo werden. Im
Moment des Startes des Rettungsschiff Nr. 7 war er noch voller
Zuversicht und Optimismus, aber dieses schwand sehr schnell, als
die ersten Instrumente ausfielen. Kaum das er durch den
Dimensionsübergang geflogen war, verlor er sämtliche
Orientierung. Keines der Instrumente funktionierte und wo war
eigentlich Oben und Unten, selbst die eigenen Sinne spielten ihm
einen Streich. In so einer Situation hatte Awo die Eden ganz aus
den Augen verloren. Panik machte sich in Awo's Gedanken breit und
endlich nach einer kurzen Zeit kam das Gefühl des Oben und Unten
wieder. Jetzt galt es die Eden zu suchen, um seinesgleichen nicht
aus den Augen zu verlieren. Unsicher manövrierte Awo sein
Fluggerät einmal in die Richtung und einmal in die Andere. Und
wieder kam Panik auf, da er seine Leute von der Eden nicht finden
konnte. Was Awo zu dieser Zeit nicht wußte, das er keine Möglichkeit
hatte sie zu finden.
Die Eden hatte auch den Dimensionsübergang im Bermudadreieck
unbeschadet passiert, aber der Kapitän war etwas schlauer und
erfahrener als Awo. Nachdem die Instrumente wieder in Ordnung
waren, schaltete er eine Tarneinrichtung ein, welche die Eden mit
einem Lichtspektrum umgab und für das Auge unsichtbar machte.
Genauso wurden auch andere Hilfsmittel, wie Radar getäuscht, um
die Anwesenheit nicht zu verraten. Eine schlechte Eigenschaft
hatte diese Tarnung, denn selbst eigenen Raumgleitern war es
nicht möglich ein getarnten Raumgleiter aufzufinden. Einen
ganzen Erdtag flog Awo suchend über die Erdoberfläche, langsam
machte sich Pessimismus breit und er fragte sich, ob seine
Entscheidungen alle wirklich richtig waren. Gerade in solche Überlegungen
vertieft geschah etwas unvorstellbares, sein Fluggerät fing an
sich zu drehen und ein lauter Knall verwirrte Awo's Sinne. Wieder
war Awo Orientierungslos. Und merkte nur noch durch einen
heftigen Schlag gegen seinen Körper das sein Rettungsschiff auf
die Erde aufschlug. Noch ahnte er nicht was geschehen war und
konnte dieses auch nicht begreifen.
Später stand in geheimen Akten des US-Militärs, es wurde ein
UFO (Unbekanntes Flugobjekt) über New Mexiko abgeschossen. Ach
wie schlau doch die Menschen sind, in Wirklichkeit hatte das
Militär ein 13 Jahre altes Schulkind abgeschossen. Dieses
geschah, jetzt muß ich erstmals rechnen, 6 Erdjahre war Awo
Gefangener des Militärs, ja das kann nur 1950 gewesen sein.
Teil 11
Awo war mit seinem Körper voll gegen die Steuerungskonsole
geknallt. Der Kopf schlug gegen den Sichtbildschirm und tat sehr
weh. Auf dem Bildschirm war fester Boden zu sehen und Awo
taumelte zum Ausgang, um seinen Gleiter in Panik zu verlassen.
Als er die Tür öffnete erblickte er Gestalten in weisen Anzügen
mit Helmen über dem Kopf. Awo versuchte diese komisch wirkenden
Gestalten durch das heben seines rechten Armes zu grüßen. Als
er gerade den Arm hob, traf ihn von hinten ein schmerzhafter
Schlag in das Genick. Awo glitt bewußtlos zu Boden und nahm
weitere Ereignisse nur wie im Traum wahr. In einem Raum so ca. 5x4
Meter kam Awo liegend auf einer Art schmalen Liege zum Bewußtsein.
Die Hände und Beine schmerzten beim Versuch diese zu bewegen,
denn Awo war an diese Liege gefesselt, was für ihn doch
unbegreiflich war. Die Wände strahlten ein unpersönliches
weises Licht aus und über ihm strahlten ein paar Scheinwerfer,
ähnlich dem Anblick eines Operationssaales. Immer wieder kamen
auf ihn vermummte Gestalten zu und murmelten etwas. Mit Nadeln
zog man ihm Blut aus dem Arm und immer wieder wurde er mit
irgendwelchen Maschinen untersucht. Nach ein paar Erdentagen
waren seine Gefängniswärter zu dem Schluß gekommen, das Awo
wohl ungefährlich wäre und man gestattete ihm freie Bewegung
innerhalb eines stark, bewachten und begrenzen Raumes. Wie ein
Tier wurde Awo unter strenger Bewachung in einer für
intelligente Wesen unwürdiger Unterkunft gehalten. Jeglicher
Freiheit beraubt, hatte Awo auch schon nach einiger Zeit die
Sprache dieser unzivilisierten Menschen zu verstehen gelernt. Er
wollte sich aber nicht anmerken lassen, da diese Menschen immer
wieder versuchten mit ihm Kontakt aufzunehmen und ihn Aushorchen
wollten, welches er auf alle Fälle vermeiden mußte. Diese Militärs
konnten Awo's Gegenwart und sein Aussehen gar nicht deuten. Eines
wußten sie, Awo stammte nicht von der Erde, denn sein Flugobjekt
war nicht irdischen Ursprungs. Aber warum sah Awo den Menschen so
ähnlich, einen Außerirdischen stellte man sich grün oder auf
alle Fälle total anders vor. Ja da hatte Mutter Universum wohl
etwas geschlampt, es ist zwar etwas eigenartig, aber irgendwie
wurde im ganzen Universum für die Erschaffung von intelligenten
Wesen die gleiche Vorlage verwendet. Die Unterschiede zwischen
den einzelnen Rassen sind im gesamten Universum auch nicht größer,
als die einzelnen Menschenunterschiede auf der Erde. Was aber so
ein Militär nicht versteht, ist halt total feindlich und muß
auch so behandelt werden. In ihren Augen gibt es keine
friedlichen Besucher, nur Fremde welche eine Invasion vorbereiten.
Genauso wurde Awo viele Jahre gefangen gehalten und an ihm
zahlreiche Experimente ausgeführt. Schläge, Streßprüfung,
Operationen und infizieren mit irgendwelchen Krankheitserregern
waren an der Tagesordnung. In den 6 Jahren seiner Gefangenschaft
entwickelte er vor Schmerzen ein ihm neues, nie gekanntes Gefühl,
den Haß.
Teil 12
Am 18 Mai 1956 um 10:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit sollten Awo's
Qualen nun beendet werden. Man hatte ihm gerade eine Malzeit
gebracht, als etwas geschah, womit Awo schon lange nicht mehr
gerechnet hatte. Seine Befreiung stand kurz bevor. Die Militärs
hatten über die ganzen Jahre, das für sie noch unverständliche
Flugobjekt von Awo vorsichtig untersucht. Da waren aber so viele
unverständige Sachen, das man in der Analyse nur sehr langsam
vorwärts kam. Einer der Militärwissenschaftler kam
unbeabsichtigt an einen Schalter der Selbst- und Rettungsschutz-
Einrichtung. Von nun an eskalierten die Ereignisse, die Scanner
aktivierten sich automatisch und die Suche nach Promosaner
begannen. Im Flugobjekt nahmen die Scanner die Gegenwart von vier
Fremden wahr und überfluteten dieses mit einem Betäubungsgas.
Im Normalfall wird dieses Schutzsystem über eine Fernsteuerung
ausgelöst, welche ein verletztes Expeditionsmitglied betätigt
und hat die Aufgabe den Verletzten zu bergen und in das
Rettungsschiff zu transportieren. Einmal Ausgelöst ist dieses
System nicht mehr zu stoppen. Ein Roboter erwachte aus seinem
langen Schlaf und setzte sich in Bewegung. Als erstes trug er die
vier betäubten Wissenschaftler aus dem Rettungsschiff. Außerhalb
des Flugobjektes stand mittlerweile zahlreiches Wachpersonal,
welches auf ihn mit Schnellfeuerwaffen schoß. Diese primitiven
Waffen konnten aber einen Rettungsroboter nichts anhaben. Nun
ging der Rettungsroboter zu seiner zweiten Aufgabe über, die
Scanner hatten im Umkreis von 10 Km einen Promosaner (Awo)
lokalisiert und dieser war mit allen Mitteln zu retten und in das
Rettungsschiff zu transportieren. Ohne auch nur auf das
Gewehrfeuer zu achten, bahnte sich der Roboter auch durch
Meterdicke Betonwände seinen Weg, um Awo zu erreichen. Awo war
froh als er den Roboter sah und lies sich ohne Gegenwehr von
diesen auf den metallischen Armen zum Rettungsschiff tragen. Aber
auf dem Weg wurde der Roboter weiterhin ständig beschossen und
so war es auch nicht verwunderlich das Awo von zwei Geschossen
einmal am rechten Bein und in den Bauch getroffen wurde. Die
Schmerzen waren fast unerträglich und ein Todeskampf begann. Im
Rettungsschiff angekommen, wurde Awo sich seiner Situation voll
bewußt, er war tödlich verletzt und hatte viel zu viel innere
Blutungen und mit den Hilfsmitteln seines Rettungsschiffes war
das nicht zu bewältigen. Als erstes sendete er einen Hilferuf,
was aber gleich zum Scheitern verurteilt war. Kein Raumgleiter
befand sich derzeit auf der Erde und der Dimensionsübergang im
Bermudadreieck war geschlossen. Dieser Hilferuf würde in 568
Erdjahren Promos erst erreichen. Ein Gedanke, sollte er sich
ergeben? Vielleicht könnten die Menschen ihm helfen? Nein Awo
entschloß sich zu einer Verzweiflungstat.
Teil 13
Awo wußte, das er sich und sein Wissen auf keinen Fall dem Militär
preisgeben durfte. Viel zu primitiv und Gewaltsam war doch noch
die Menschheit. Sein Wissen würde nur den Menschen bei ihrer
Entwicklung schaden und unter Umständen zur Vernichtung der
Menschheit beitragen. Nein das durfte er auf keinen Fall
riskieren, deshalb entschloß er sich und sein Flugobjekt zu
vernichten. Viel hatten die Menschen nicht lernen können aus
seinem Schiff und es war auch noch flugtauglich. So programmierte
er einen Startkurs direkt zur Erdsonne ein, diese würde eine
totale Vernichtung garantieren. Etwas wehleidig startete Awo, er
hatte sich seinen Erdbesuch doch viel anders vorgestellt. Langsam
erhob sich nun das Raumschiff und fing an die Atmosphäre der
Erde zu verlassen. Zielstrebig flog Awo nun seinem letzten Ziel
entgegen, einer totalen Vernichtung seiner Existenz. Immer näher
kam nun die Sonne und in Awo's Gedanken zog nochmals sein
gesamtes Leben vorbei. Hatte er das Recht sich so schnell
aufzugeben? War er es nicht seinem toten Bruder und der Familie
schuldig zu überleben? Gab es nicht noch eine Möglichkeit sein
Leben zu retten? Was sollte er tun?
Nun weiß ja jeder, zu welchen Gedanken und Handlungen ein
Todgeweihter fähig ist. Awo kam ein Gedanke, er könnte ja
seinen Geist und Verstand durch den Transfusionator in ein
Menschenhirn übertragen und einfach so den Körper des Menschen
übernehmen. Schließlich hatten die Menschen ihn ja erst zu so
einer Maßnahme getrieben. Da gab es nur ein Problem, dieser
Transfusionator wird nur verwendet, um zwei Personen kurzzeitig
miteinander zu verbinden, damit sie irgendwelche Probleme gleich
gedanklich diskutieren können. Über einen längeren Zeitraum
hatte dieses noch nie Jemand probiert und es währe auch zum
Scheitern verurteilt, da sich nach einer gewissen Zeit das Bewußtsein
des Empfängers durchsetzen würde. Plötzlich kam Awo ein
Gedanke. Wie wäre es die Übertragung an ein Neugeborenes
Erdenkind zu senden und ganz einfach als Mensch die Entwicklung
von der Geburt an durchzumachen? So in seine Gedanken versunken,
hätte Awo fast eine Warnmeldung übersehen. Es war kaum noch
Zeit die Zerstörung durch die Sonne abzuwenden, sein Raumschiff
hatte sich schon zu sehr der Sonne genährt. Mit letzter Kraft änderte
Awo seinen Kurs wieder in Richtung Erde. Nun wurde es Zeit die
Scanner in Richtung Erde zu richten und nach einem frisch
geborenen Kind zu suchen. Die Übertragung seines Geistes- und
Verstandes müßten aber genau in dem Moment erfolgen, wenn die
Geburt noch nicht abgeschlossen ist. So blöd wie sich das anhört,
aber Awo brauchte für die Übertragung den Körperumfang einer
Erwachsenen Person, mal einfach ausgedrückt, als Antenne. Nun mußte
Awo nur noch die Schutzvorrichtung seines Transfusionator
entfernen, da er die volle Leistung für diese Übertragung benötigte.
Was allerdings passieren- und ob es gelingen würde, Awo konnte
es absolut nicht wissen, so etwas hatte nie jemand probiert.
Keiner würde dieses auch aus Vernunftgründen versuchen oder
auch nur darüber nachdenken.
Teil 14
Awo's Raumschiff war gerade in eine Umlaufbahn der Erde
eingeschwenkt, als die Scanner eine Geburt meldeten. Die Geburt
fand aber im Süden der Vereinigten Staaten statt und dieses war
für Awo viel zu nahe an seinem Gefängnisort, an welchen er doch
zu viele böse Erfahrungen gemacht hatte. Langsam wurde aber nun
die Zeit knapp, denn Awo's Leben ging fast zu Ende. Die Schmerzen
von den Schußverletzungen ließen zwar nach, aber das war auch
kein gutes Zeichen, da durch den hohen Blutverlust langsam ein
Schock eintrat. In letzter Sekunde meldeten die Scanner eine
Geburt mitten in Europa, in einem kleinen deutschen Land Namens
Thüringen. Gleich führte Awo den Transfer mit Hilfe des
Transfusionator durch.
So kam in Thüringen am 18 Mai 1956 um 12:54 Uhr mitteleuropäischer
Zeit ein 10,5 Pfund schwerer Junge mit Awo's Bewußtsein zur Welt.
Doch was war jetzt, kaum das er in dem Neugeborenen war, wurde
dieser auch schon auf den Hintern geschlagen. Hatten die Menschen
diesen Transfer etwa bemerkt? Aber nichts folgte weiter, nachdem
er etwas geschrien hatte. Am liebsten hätte Awo diesen Menschen
ein paar Takte erzählt, aber er durfte sich ja nicht verraten.
Es wäre sicher aufgefallen, ein neugeborenes Kind welches
spricht? Na gut, die Menschen müssen ja auch so Gewalttätig
sein, dachte Awo, wenn sie ihre Neugeborenen als erstes auf den
Hintern schlagen. Awo hob nun seinen Kopf, um sich mal etwas in
seiner neuen Umgebung umzuschauen. Och schau mal, sagte da die
herumstehende Großmutter der Junge hebt ja schon sein Köpfchen,
so etwas habe ich ja noch nie bei einem Säugling gesehen. Am
liebsten hätte Awo der Großmutter die Zunge herausgestreckt,
unterließ das aber. Die Großmutter war ihm von Stunde an sehr
sympathisch. Es gefiel Awo das er als Riesenbaby und Wunderkind
solche liebe Aufmerksamkeit von der Großmutter bekam. Langsam
wird es aber auch Zeit für eine gute Nahrungsaufnahme, dachte so
Awo. Wie aber mache ich den Menschen begreiflich, das ich Hunger
habe, ohne zu sprechen? Vielleicht sollte ich mal wieder schreien,
beim letzten Mal hat es auch geholfen, da haben die aufgehört
mich auf den Hintern zu schlagen. Awo fing also an zu schreien
und es wußten sofort die Menschen was er wollte. Aber das
behagte Awo ganz und gar nicht, eine Malzeit welche nur aus Milch
bestand. Etwas festes Nahrhaftes hätte es schon sein können,
nach den vielen bösen und aufregenden Erlebnissen der letzten
Erdjahre. Na gut dachte Awo, dann schreie ich halt noch etwas,
bis die Menschen etwas besseres mir füttern. Es war
herzergreifend dieses ständige Brüllen und die Großmutter
verstand das. Der Junge hat Hunger, den bekommen wir so nicht
satt und so wurden zwei Zwiebäcke in Tee aufgeweicht und der
Junge damit gefüttert. Ja dieser Säugling war wahrscheinlich
das einzige Kind auf Erden, welches am Tag seiner Geburt schon
feste Nahrung bekam. Somit war Awo voll zufrieden, er war Satt,
in Sicherheit und lebte. An diesem Abend konnte er seit vielen
Jahren das erst Mal wieder zufrieden einschlafen.
Teil 15
Gönnen wir Awo erstmals seine wohlverdiente Ruhe.
Manche werden sich schon fragen, was wohl mit Awo's Raumschiff
geschehen ist? Ob es vielleicht heute noch unsere Erde umkreist?
Oder ob es zerstört wurde und wie? Ich habe da ja eine Vermutung,
kann diese aber nicht wissenschaftlich beweisen. Deshalb ist
meine folgende Schilderung nur eine Theorie. Welche auch sehr
stark auf den Vorstellungen und Theorien der Menschheit beruht,
da keine andere Rasse in diese Richtung geforscht hat.
Sollte das Gerücht stimmen, nach welchem 1947 in Rosswell ein
UFO (Unbekanntes Flugobjekt) abgestürzt ist? So könnte ich mir
vorstellen, das es Awo's Raumschiff war. Wie ihr wißt war zu
dieser Zeit Awo noch auf seinem Heimatplaneten und hätte es
sofort erfahren, wenn ein Raumgleiter der Föderation oder ein
anderer auf die Erde gestürzt wäre. Da ich das Wahrscheinliche
ausschließen kann, muß ich nach meinen heutigen Erkenntnissen
logischer Weise, mich dem Unwahrscheinlichen zuwenden. Ja das hört
sich etwas unlogisch an, das Awo erst 1950 auf die Erde kam mit
einem Raumschiff, welches schon 1947 abstürzte und zerstört
wurde. Rekapitulieren wir mal die letzten Ereignisse, von Awo's
Flucht bis zum Transfer mit Hilfe des Transfusionator in ein
Neugeborenes Kind in Thüringen. Kurz vor dem Transfer sendete
Awo noch eine Videonachricht nach Hause, welche in 568 Erdjahren
Promos erreichen würde. Sie zeigte seine körperliche Verfassung
und er schilderte, was er vorhatte und bat seine Eltern um
Verzeihung für sein unüberlegtes Handeln. Awo versicherte darin,
sich weiter nicht in die menschliche Entwicklung einzumischen und
seinen Raumgleiter zu zerstören. So programmierte er als letzte
Handlung auf seinem Schiff, den Kurs zur Sonne mit Höchstbeschleunigung
und leitete seinen Transfer ein. Bis zu diesen Punkt sind alle
Fakten klar und bekannt. Aber was geschah mit dem Raumschiff von
diesem Zeitpunkt an? Deshalb schildere ich jetzt meine Theorie
als weiteren Ablauf!
Das Raumschiff verließ die Erdumlaufbahn und schlug den direkten
Kurs in Richtung Sonne ein. Innerhalb von 10 Sekunden hatten sich
die Antriebsaggregate auf volle Leistung hochgefahren und nach
einer Minute hatte das Raumschiff fast Lichtgeschwindigkeit (ca.
300000 km/s) erreicht. Vergleichsweise wäre das 7,5 mal um die
Erde fliegen in einer Zeit von einer Sekunde. Awo's toter Körper
wurde durch die ungeheure Beschleunigung sofort zerquetscht, denn
kein Organismus hätte dieses auch nur einen Bruchteil einer
Sekunde überlebt. Als das Raumschiff in die Nähe der Sonne kam,
bildete sich ein künstlicher Riß in Raum und Zeit. Diese hohe
Geschwindigkeit und die Riesenmasse der Sonne bewirkten die
Entstehung eines künstlichen Korridors durch die Sonne. Awo's
Raumschiff flog mit fast aufgebrauchten Energiereserven durch
diesen Korridor. Das Raumschiff fing an zu trudeln und sich zu
drehen. So wirkte die Antriebskraft plötzlich als Bremskraft und
die Zeit lief rückwärts bis zum Jahr 1947. Das Raumschiff
verließ mit einer geringen Geschwindigkeit diesen Sonnenkorridor,
umkreiste noch die Sonne und trudelte ohne Antrieb in Richtung
Erde. Das Material des Raumschiffes war bis auf das Letzte
beansprucht worden und der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre
gab ihm den Rest, so war es auch nicht verwunderlich, das es beim
Aufschlag in Tausende Teile zersprang.
Und von alledem hatte Awo nichts geahnt und schlief in seinem
neuen Körper unbekümmert ein.
Teil 16
Awo war durch die letzten Ereignisse so müde, das er in seinen
Schlafrhythmus seines Heimatplaneten fiel. Das bedeutete, er
schlief fast 1,5 Jahre. Als er erwachte, war es draußen dunkel
und er lag in einem vergitterten Bett. Oh, dachte er bin ich
wieder in Gefangenschaft? Auch sein Körper war mit einem
Ledergeschirr am Bett gefesselt. Jetzt bemerkte Awo eine zweite
Persönlichkeit in seinem Körper. Er hatte viel zu lange
geschlafen und sich das falsche Kind für den Transfer ausgesucht.
In den 1,5 Jahren war hier eine sehr starke Persönlichkeit
entstanden, welche er nicht mehr unterdrücken konnte. Awo dachte
noch, wie brutal doch die Menschen sind, das sie ihre Kinder in
einem vergitterten Bett zum Schlafen fesseln. Er entschloß sich
allerdings ruhig zu verhalten, da sein Mitbewohner an der
Befreiung arbeitete. Die Ledergurte waren schon fast
durchgescheuert und dann knackte der letzte Rest auch schon durch.
Sein Mitbewohner nahm das Kopfkissen, warf es zum Bett hinaus, um
sich darauf fallen zu lassen. Awo dachte, gar nicht so Dumm der
Bengel, mal sehen, was weiter geschieht? Von nun an ging es
geradewegs zu den Eltern in die Wohnstube, um diesen den Abend zu
verderben. Kaum da angekommen, meldete der Bengel seine
Anwesenheit mit den Worten: "DA AWO" Awo erschrak bis
aufs Tiefste, der Bengel verriet ihn. Aber es stellte sich später
heraus, das man nur der Annahme war, er könne seinen richtigen
Namen nicht aussprechen. Natürlich waren die Eltern sauer, da
dieses langsam an der Tagesordnung war und der Bengel schon das
sechste Ledergeschirr zerstört hatte. Am Morgen lerne Awo auch
seine zwei Schwestern kennen, die eine lag noch in einem
sogenannten Stubenwagen und schrie den ganzen Tag, denn sie war
ein Jahr jünger, als Awo's Gastkörper. Die große Schwester,
ein paar Jahre älter, versuchte Awo ständig aus dem Bett- und
auf den Arm zu nehmen. Dabei hatte sie weder die Kraft noch die
Geschicklichkeit. Einmal wäre es bald geschehen und sie fiel mit
dem Kleinkind hin. Awo war froh, als sie von der Mutter ein
Verbot bekam, sich an ihren Geschwistern zu vergreifen. Später
kam ja auch noch eine noch kleinere Schwester hinzu und da war
Awo froh, das er einen skrupellosen Mitbewohner hatte, welcher
ihm die Weiblichkeiten vom Hals halten konnte. Die Menschen sind
aber auch unerschöpflich und vermehren sich, wie die Tiere,
dachte so manchmal Awo. Es ist schwer mit drei Schwestern
aufzuwachsen und für diese auch immer die Haue mit zu bekommen.
Das tat ja nicht nur diesen Erdenjungen weh, sondern Awo genoß
genauso die Fülle der Schmerzen. Ach wo war Awo nur hingeraten
und wird er sein Leben in den Griff bekommen?
Teil 17
Die Jahre vergingen, wie im Flug und Awo hätte nie zu träumen
gewagt, wie schön so eine Menschenkindheit sein kann. Awo war ja
mehr ein nüchternes- und von logischen Überlegungen getriebenes
Wesen. Aber sein menschlicher Teil war wild und die Gefühle
bestimmten sein tun und handeln. Nur Blödsinn hatte dieser im
Kopf und war davon nicht abzubringen. Mit der Zeit gewöhnte sich
Awo an dessen Eskapaden und lerne von seinem menschlichen Teil zu
fühlen und seine Gefühle zu verarbeiten. Ein Gefühl begleitete
Awo allerdings von Anfang an, die Schmerzen durch die Haue mit
dem Lederriemen, wenn der menschliche Teil wieder etwas
angestellt hatte. Und das war an der Tagesordnung und dazu war ja
dieser auch noch verstockt. Lachte den Vater nach der Haue an und
so gab es zum Überfluß gleich immer noch einmal einen
Nachschlag. Ach nein, Awo hatte es nicht leicht, so lies sich der
Bengel auch nicht vom Hochklettern an einem Blitzableiter des im
Ort stehenden Schlosses abhalten. Das herunterpinkeln vom Schloß
in den Ort fand dieser Spitze, der Vater am Abend die Haue
allerdings auch. Selbst sein Onkel bekam einmal die Bösartigkeit
seines Neffen zu spüren, dabei war dieser sehr kinderlieb und
spielte oft mit den Kindern. Erst bekam der Onkel beim Fußballspiel
den Ball voll in die Magengrube geschossen. Und nachdem er seinem
Neffen schmerzerfüllt nachrannte und ihn auf einen Baum folgte,
zog der Neffe seine Lederpeitsche und zwirnte den Onkel ein
Andenken auf die Nase. Es verging kein Tag, ohne das ähnliche
Sachen geschahen, Awo wundert sich heute noch, diese Kindheit
ohne körperliche Schäden überstanden zu haben. Aber alles Schöne
wird beendet und so wurde Awo wieder im Alter von 6 Erdjahren
eingeschult. Dabei konnte Awo seinem menschlichen Teil mehr
beibringen, als die langweiligen Lehrer. Und so machten beide es
auch, in diesen Stunden erzählte Awo von seinen Erlebnissen und
den Weiten des Universums. Ein Lehrer hatte mal für die Mutter
gesagt: der Junge träumt nur in der Schulstunde und wenn man ihn
etwas fragt, antwortet er nur etwas unverständiges vom Weltall.
Ha, die Freizeit brauchten ja nun alle beide zum Spielen und Blödsinn
machen. Awo hatte sich in dieser Beziehung sehr seinem
menschlichen Ich angepaßt. Alle im Ort und auch in der Schule
die Lehrer, nannten diesen Bengel bei seinem, sich als Kleinkind
selbst verpaßten Spitznamen. Keiner ahnte je, das Awo der
richtige Name sein könnte. Deshalb bleibe ich auch mal bei den
weiteren Schilderungen bei diesem Namen. In einer Beziehung hatte
Awo auch das große Los gezogen, in einem Land aufzuwachsen, wo
man sehr viel Wert auf schmackhaftes Essen legt. Solche leckeren
Genüsse, wie Thüringer Rostbrätel oder Thüringer
Rostbratwurst hatte er auf seinem Heimatplaneten nie erlebt. Es
gab aber auch Grund zur Sorge, der Staat in dem Awo als Erdenkind
aufwuchs, nannte sich "Deutsche Demokratische Republik".
Viele werden jetzt sagen: ein schöner Name, aber dieser stand für
eine Diktatur, welche die 17 Millionen Bürger vor der Außenwelt
abschirmen wollte und hinter einer Mauer gefangen hielt. Das
Atomzeitalter war auf der Erde angebrochen und zwei große
unterschiedliche Gesellschaftsordnungen standen sich in einem
kalten Krieg feindlich gegenüber, jeder drohte dem anderen mit
Atomwaffen zu vernichten. Die Menschheit stand zu dieser Zeit
einen Schritt vor ihrer Selbstvernichtung. Awo ist der Meinung,
das die Menschen zu dieser Zeit durch ein weiteres Eingreifen der
"Föderation aller friedlichen Systeme" vor diesem Ende
bewahrt wurden.
Teil 18
1972 wurden Awo's 10 Jahre Schulzeit beendet und das was Awo befürchtet
hatte, bewahrheitete sich. Sein menschlicher Teil fing eine Lehre
bei der Eisenbahn im technischen Bereich an. Schon als Kleinkind
ging er der Großmutter und Awo mit diesem primitiven Beförderungsmittel
auf den Geist. Da mußte die Großmutter bei Wind und Wetter mit
dem Bengel an einen beschrankten Bahnübergang und warten bis von
jeder Seite ein Zug diesen passierte. 1976 fing er in der
Industrie eine Arbeitsstelle in seinem Beruf an, wo er auch später
seine Frau kennenlernte. 13 Jahre war Awo verheiratet und aus der
Ehe ging ein Kind hervor. Sein Junge war gerade 8 Jahre alt, als
die Ehe geschieden wurde und Awo bekam damals seinen Sohn
zugesprochen. Mit Kindern kann man unsterblich werden, denn unser
Geist und das Andenken leben in unseren Kindern weiter. Aber Awo
wußte, das dieses nicht ganz auf ihn zutrifft, denn er wird
seinen Sohn um viele Jahrtausende überleben. Im Jahr 1989 war es
endlich auch so weit das der alte DDR- Staat zerfiel und einem
gesamten Deutschland nichts mehr im Wege stand. Der kalte Krieg
war zu Ende und eine friedliche Koexistenz begann in Europa. Ach
wie hatte Awo auf diesen Moment gewartet, denn es war Zeit ein
paar spezielle Plätze auf der Erde aufzusuchen. Awo's
menschlicher Teil war ja so rücksichtslos und verseuchte den
gemeinsamen Körper mit ein paar menschlichen Schwächen, wie
Rauchen und Alkohol trinken. So konnte dieser Körper nicht ohne
Regenerierung die Hunderte Jahre bis zum Eintreffen seiner Leute
durchhalten. Die Reisefreiheit gab Awo die Möglichkeit 1998 nach
Griechenland auf die Insel Kosk zu reisen und einen von ihm dort
vermuteten geheimen Stützpunkt der "Föderation aller
friedlichen Systeme" aufzusuchen um seinen Körper zu
regenerieren. In der Höhle in der sich der Stützpunkt befindet,
stand auch ein Raumgleiter und Awo's menschlicher Teil, getrieben
von Abenteuerlust, versuchte ihn zu überreden, mit diesem nach
Promos zu starten. Ja davon wollte Awo nichts wissen, er wollte,
solange wie möglich seinen Aufenthalt auf der Erde noch genießen.
Dabei müßte er allerdings vorsichtig sein, denn im Rhythmus von
10 Jahre muß dieser Körper regenerieren werden, ohne von seinen
Leuten entdeckt zu werden. Am 18.05.2002 wird der gemeinsame Körper
46 Erdjahre alt und in 522 Erdjahren erreicht dann Awo's
damaliger Hilferuf Promos. Und über eines ist sich Awo im klaren,
wenn sein Hilferuf Promos erreicht, wird dann endgültig sein
Urlaub auf Erden beendet. Er muß dann auf Promos Rede und
Antwort stehen, als Außenseiter mit menschlichen Gefühlen.
Eines hat Awo nun erkannt, er braucht nicht der Menschheit zu
helfen. Denn irgendwann werden die Menschen erkennen, das sie
ihre kleinlichen menschlichen Konflikte nicht weiterbringen und
sich einer viel größeren Bedrohung aus Richtung des Weltalls
zuwenden. Wie oft hatte schon in der Geschichte der Erde, ein
Komet das gesamte Leben auf der Erde ausgelöscht und Mutter
Natur mußte dann von Vorn wieder beginnen? Die menschliche Rasse
ist noch jung, hat aber im letzten Jahrhundert einen riesigen
Schritt unternommen, um endlich Erwachsen zu werden. Nein, nicht
den Menschen muß er helfen, denn diese sind in vieler Hinsicht
allen Außerirdischen überlegen. Seinen Leuten muß Awo helfen,
lernen das Denken und Existieren kein richtiges Leben ist. Nur
Gefühle, wie Freude, Ärger, Liebe, Haß und Mitgefühl machen
das Leben erst Lebenswert. Wie ihr bestimmt mitbekommen habt, bin
ich der menschliche Teil von Awo, welcher dessen Biographie hier
niedergeschrieben hat. Es wird schwer werden auf Promos unsere
Lehren zu verbreiten. Ich könnte mir vorstellen, später einmal,
so in 1000 Erdjahren die Ereignisse von Awo's Heimkehr
niederzuschreiben, der Titel könnte dann heißen "Rebell
des Universums". Aber eines weiß ich heute schon, es kommt
der Tag, an dem die Erde als 1468'zigster Planet in die "Föderation
aller friedlichen Systeme" aufgenommen wird.
Bis dahin wünsche ich euch: ein glückliches, langes Leben,
welches von Gefühlen- und Liebe erfüllt sein möge.
Schlußwort
Ich möchte mich bedanken bei allen aufmerksamen Zuhörern und
verraten, das diese Geschichte rein Erdacht und Erfunden ist.
Aber wie immer, steckt auch in einer noch so phantastischen
Geschichte ein Körnchen Wahrheit! Können wir uns sicher sein,
was nun wahr und was gelogen ist?
Was weiß eigentlich der Mensch vom Universum? Nichts! Wir dürfen
da nicht von unserem kleinlichen dreidimensionalen Erddenken
ausgehen, denn viele Ereignisse im All können wir durch unsere
Vorstellungskraft nicht nachvollziehen. Im Grunde wissen wir von
den Gesetzmäßigkeiten im All genau sowenig, wie eine
Stubenfliege vom Satz des Pythagoras! Aber was uns Menschen
ausmacht, ist das ständige Streben nach Erkenntnis. In diesem
Sinne möchte ich mich verabschieden.
mit freundlichen Grüßen aus Thüringen
euer
Gerold, Schulze
Ein besonderer Dank an Lienhard Pfeifer aus Birkigt/ Thüringen für
seine Chronologische Unterstützung!